Gesundes Arbeiten: Mentale Stärke im Berufsalltag – der Schlüssel für erfolgreiches Arbeiten
Ich freue mich über diesen Gast-Artikel von Doreen Mende.
Mentales Wohlbefinden im Job – kein „Nice-to-have“, sondern echte Grundlage für gesundes Arbeiten
Ich erlebe es immer wieder in Unternehmen, mit denen ich arbeite: Über mentale Gesundheit wird oft erst gesprochen, wenn’s irgendwo kracht. Dabei ist sie kein Luxus und schon gar kein Trend, sondern die Basis für langfristige Leistungsfähigkeit, Motivation und Miteinander. Wenn der Kopf voll ist, der Druck steigt und die Pausen ausfallen, zahlen Menschen – und damit auch Unternehmen – einen hohen Preis. Deshalb liegt mir das Thema so am Herzen. Ich zeige in diesem Artikel, wie Unternehmen Rahmenbedingungen schaffen können, die wirklich gut tun – und was jeder tun kann, um mental stark und gelassen durch den Arbeitsalltag zu kommen.
Was unter der Oberfläche brodelt – Warum individuelle Belastungen nicht übersehen werden dürfen
In meiner Arbeit sehe ich oft: Was auf den ersten Blick wie ein Teamkonflikt oder eine plötzliche Kündigung wirkt, ist selten die ganze Wahrheit – das ist meist nur die Spitze des Eisbergs. Darunter liegen emotionale Erschöpfung, stille Resignation oder das schleichende Gefühl, nicht gesehen oder wertgeschätzt zu werden. Diese individuellen Belastungen sind oft unsichtbar – weil sie leise sind, gut kaschiert oder schlichtweg ignoriert werden.
Genau deshalb ist es so wichtig, nicht nur nach Symptomen zu handeln, sondern aufmerksam hinzuschauen und Raum für echte Gespräche und Verständnis zu schaffen. Wenn Unternehmen lernen, frühzeitig hinzuhören und Mitarbeitende sich trauen, ihre Grenzen zu zeigen, entsteht ein Arbeitsumfeld, das nicht überfordert, sondern trägt. Ein Umfeld, in dem Gesundheit mehr ist als ein Obstkorb – nämlich ein echtes Miteinander auf Augenhöhe.
Führung wirkt – auch auf die mentale Gesundheit
Ich bin überzeugt: Führungskräfte prägen die Kultur im Unternehmen stärker als jede Richtlinie. Wenn sie achtsam mit sich selbst und anderen umgehen, senden sie ein klares Signal – hier darf es menschlich sein, hier zählt nicht nur Leistung, sondern auch Befinden.
In meinen Trainings erlebe ich oft, wie groß der Hebel ist, wenn Führung nicht nur mit „Zahlen“ führt, sondern Menschen wirklich sieht. Es braucht dafür kein therapeutisches Wissen – aber Offenheit, echtes Interesse und den Mut, auch mal zu fragen: „Wie geht’s dir – wirklich?“ Damit Führungskräfte diese Rolle gut ausfüllen können, brauchen sie selbst Unterstützung: Raum für Reflexion, praktische Tools und das Wissen, woran man Stress oder Überforderung überhaupt erkennt. Ein regelmäßiges Gespräch, in dem nicht nur Projekte, sondern auch das persönliche Wohl im Fokus stehen, kann Wunder wirken. Führung ist eben nicht nur Funktion – sondern Vorbild und Vertrauensanker.
Körper unter Druck: Wenn Stress zur Dauerbelastung wird
Die Anforderungen in der Arbeitswelt nehmen zu, alles wird schneller, komplexer, dichter. Kein Wunder, dass viele Menschen innerlich auf Dauerlauf geschaltet sind – mit einer To-do-Liste, die nie endet, und dem Gefühl, nie ganz „fertig“ zu sein. Wir funktionieren, organisieren, priorisieren – aber oft auf Kosten unserer eigenen Reserven.
Das Gefährliche daran? Unser Körper meldet sich – erst leise, dann lauter. Ein Ohrensausen hier, kreisende Gedanken dort, Gereiztheit bei Kleinigkeiten. Aber wir ignorieren es, schieben es auf den Tag, das Projekt oder den Schlaf. Doch es geht um mehr als nur Müdigkeit – es geht um den Punkt, an dem der Stress das Steuer übernimmt. Genau hier braucht es mehr Bewusstsein: für die eigenen Grenzen, für das, was der Körper uns sagen will. Und es braucht die Erlaubnis, mal auf die Bremse zu treten – bevor unser System von allein den Notstopp einlegt.
Selbstbeobachtung statt Dauerbelastung – Dem Stress auf der Spur
Stress ist nicht grundsätzlich schlecht – er kann uns antreiben, fokussieren, aktivieren. Wie das Salz in der Suppe – ohne fehlt was, aber zu viel ruiniert den Geschmack. Problematisch wird es, wenn aus kurzzeitigem Druck ein Dauerzustand wird. Dann leidet nicht nur die Konzentration, sondern auch Körper, Stimmung und Gesundheit.
Damit wir Stress wirklich bewältigen können, müssen wir ihm erst mal auf die Schliche kommen. Und genau hier wird’s spannend: Welche Situationen bringen mich aus dem Gleichgewicht? Wie bewerte ich sie innerlich – als Bedrohung oder Herausforderung? Und was passiert mit mir, wenn’s zu viel wird – ziehe ich mich zurück, werde ich gereizt, mache ich einfach weiter?
Diese Fragen sind wie eine Lupe, mit der du deinen Stress besser verstehst. Denn nur wer erkennt, was ihn triggert und wie er reagiert, kann gezielt gegensteuern – mit neuen Denkweisen, bewussten Pausen und dem Aufbau von inneren Ressourcen statt ständigem Energieverbrauch.
Was ein Arbeitsumfeld wirklich gesund macht – und was es dafür braucht
Kein Mensch tickt gleich – was für den einen schon zu viel ist, ist für den anderen noch machbar. Genau deshalb braucht ein gesundes Arbeitsumfeld mehr als Obstkorb und Yogakurs: Es braucht echte Aufmerksamkeit für das, was Menschen individuell belastet.
Es kann viel bewegt werden, wenn Unternehmen und Teams gemeinsam hinschauen. Workshops zur mentalen Gesundheit, kurze Impulse im Alltag oder einfach mal ein ehrliches Gespräch im Team – all das kann helfen, psychische Belastungen sichtbar zu machen und frühzeitig gegenzusteuern. Besonders wirksam ist eine Kultur, in der Anerkennung kein Ausnahmefall ist, sondern selbstverständlich. Wo Erfolge gemeinsam gefeiert und Schwierigkeiten nicht unter den Teppich gekehrt werden. Denn genau dort entsteht das, was die mentale Gesundheit im Job wirklich stärkt: Zugehörigkeit, Vertrauen und das Gefühl, nicht allein zu sein.
Brücken zur Balance: Wie Unternehmen und der Einzelne gemeinsam mentale Stärke fördern
Mentale Gesundheit am Arbeitsplatz ist kein Zufallsprodukt – sie entsteht dort, wo Verantwortung geteilt wird. Unternehmen können viel tun: klare Kommunikation pflegen, erreichbare Ziele setzen, Pausen nicht nur erlauben, sondern vorleben und eine Führungskultur etablieren, die auch zwischen den Zeilen hinhört. Ich vergleiche Unternehmen gern mit einem Garten: Wer für gesunde Bedingungen sorgt, darf mit stabilen, resilienten Pflanzen rechnen.
Genauso wichtig ist der Blick nach innen. Jede*r Einzelne kann mit kleinen, aber wirkungsvollen Schritten zur eigenen mentalen Stärke beitragen: bewusst durchatmen, regelmäßige Pausen machen, Grenzen setzen und sich selbst ernst nehmen – auch, wenn der Kalender voll ist. Wenn äußere Rahmenbedingungen und innere Selbstfürsorge zusammenkommen, entsteht ein Arbeitsklima, das nicht auslaugt, sondern trägt.
Fazit: Mentale Gesundheit braucht beides – Struktur und Selbstfürsorge
Mentale Gesundheit entsteht dort, wo gute Rahmenbedingungen und persönliche Selbstfürsorge zusammenkommen. Wenn beides im Gleichgewicht ist, wird Arbeit nicht zur Belastung, sondern zur Kraftquelle.

Über die Autorin:
Als Präventologin® unterstützt Doreen Mende Menschen und Unternehmen dabei, genau dieses Gleichgewicht zu finden – mit klaren Impulsen, praxisnahen Trainings und einem echten Gespür für das, was gesund hält.
👉 Mehr dazu auf www.doreenmende.de.
Meike Kranz ist seit 2006 als Expertin für Büroorganisation tätig und hat seitdem in firmeninternen Seminaren und Online-Kursen mit großem Erfolg bereits über 1000 Teilnehmern gezeigt, wie sie effizienter und effektiver arbeiten können. In praxisnahen und sofort umsetzbaren Tipps zeigt sie, wie man sich in Papier- und Dateiablage, E-Mail-Bearbeitung und täglichen Arbeits-Prozessen perfekt organisiert und dadurch bis zu 50% Zeit einsparen kann.
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